Korruptionsprävention: Schulungen für Mitarbeiter

Schulungen zur Korruptionsprävention sind ein wichtiger Bestandteil von Compliance-Programmen.

Sie sollen  Mitarbeitern helfen, die Risiken von Bestechung und Korruption zu verstehen und zu vermeiden. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Elemente einer solchen Schulung aufgeführt:

• Definition von Bestechung und Korruption in Ihrem Land oder Ihrer Region.
• Die wichtigsten Risikofaktoren für Bestechung und Korruption.
• Die häufigsten Situationen und Verhaltensweisen, die zu Verstößen führen können - einschließlich Bestechung, Vetternwirtschaft und Schmiergeldzahlungen.
• Wie Bestechungsgelder auf dem Markt eingesetzt werden und wie sie sich auf den Ruf und das Ergebnis Ihres Unternehmens auswirken.
• Wie Sie Anzeichen von Bestechung und Korruption erkennen und vermeiden können.
• Wie Sie einen Verdacht auf Bestechung und Korruption melden.
• Die strafrechtlichen und finanziellen Folgen von Korruption.
  
  Schulungen können persönlich oder online durchgeführt werden,  als Teil der laufenden Ethik- und Compliance-Schulungen. Die Schulung ist in der Regel Teil eines umfassenderen Compliance-Programms, das Richtlinien für den Umgang mit Geschenken und Bewirtung, Reisekosten, Beziehungen zu Regierungsvertretern und vieles mehr umfasst.

Bestechung und Korruption sind schwere Straftaten, die mit Geldstrafen, Freiheitsstrafen oder beidem geahndet werden können. Darüber hinaus können sie den Ruf Ihres Unternehmens ernsthaft schädigen und Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, oder mit bestimmten Kunden Geschäfte zu machen.

Um solche Situationen zu vermeiden und das Risiko von Geldstrafen, Bußgeldern und negativer Publicity - oder Schlimmerem - zu verringern, ist es wichtig, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen, was Bestechung und Korruption bedeuten und wie sie persönlich davon betroffen sind.

Die Aufnahme von Schulungen zu Korruptionsprävention in das Compliance-Programm ist eine Möglichkeit für Unternehmen, sich vor diesen Risiken zu schützen. Es ist auch eine gute Möglichkeit, das Engagement für ethische Geschäftspraktiken unter Beweis zu stellen.

Ihr Schulungsprogramm zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption sollte so konzipiert sein, dass Ihre Mitarbeiter verstehen, was Bestechung und Korruption sind, wie sie sich auf das Unternehmen auswirken kann und wie sie vermeiden können, sich auf diese Praktiken einzulassen.

Hier sind fünf Schritte, die Sie unternehmen können, um sicherzustellen, dass Ihr Programm erfolgreich ist:

1. Identifizieren Sie die Richtlinien Ihres Unternehmens zu Bestechung und Korruption und stellen Sie sicher, dass sie allen Mitarbeitern, einschließlich des E&C-Teams klar sind. Möglicherweise wurden bereits Richtlinien erstellt, wenn nicht, ist es wichtig, dass Sie diese vor Beginn des Trainings festlegen.

2. Bestimmen Sie die Zielgruppe.

Wer wird an Ihrer Compliance-Schulung teilnehmen und welche Erfahrungen haben die Teilnehmer in diesem Bereich?

Wenn Sie wissen, welche Rolle die Teilnehmer im Unternehmen spielen, können Sie entscheiden, welche Themen Sie behandeln sollten.

Erstellen Sie ein Curriculum zu Anti-Korruption und Compliance, aus dem hervorgeht, was Ihre Mitarbeiter lernen sollen. Dazu können Themen gehören wie die Definition von Bestechung und Korruption, wie sich diese Praktiken auf Unternehmen und Einzelpersonen auswirken, wie sie vermieden werden können, und was einen Verstoß gegen die Unternehmensrichtlinien oder die Gesetze Ihres Landes darstellt. Weiters sollten Meldeverfahren in Ihrem Unternehmen funktionieren (falls zutreffend).

3. Stellen Sie Ihren Mitarbeitern Schulungsszenarien zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption zur Verfügung, damit sie sich ein klares Bild davon machen können, was Bestechung und Korruption sind und welche Auswirkungen sie auf das Unternehmen haben können.

4. Verwenden Sie unterschiedliche Formate für Ihre Schulungskurse und -materialien, um die Lernmotivation Aufrecht zu halten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wirksamkeit Ihrer Schulung zu Korruptionsprävention zu messen. Eine Möglichkeit, die Antikorruptionsschulung Ihres Compliance-Programms zu evaluieren, ist die Durchführung von Umfragen und Interviews mit Mitarbeitern nach Abschluss der Schulung.

Fragen Sie die Teilnehmer, was sie gelernt haben, ob sie sich sicherer fühlen, Bestechung und Korruption bei ihrer täglichen Arbeit zu erkennen und Verstöße zu melden, und ob sich ihr Verständnis von Bestechung insgesamt geändert hat. Wenn Sie es richtig gemacht haben, sollten Ihre Mitarbeiter wissen, was Bestechung ist, wie sie den Ruf des Unternehmens schädigen kann, wem sie mögliche Verstöße melden können und warum sie keine Geschenke von Lieferanten oder Kunden annehmen sollten.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Anzahl der Meldungen von Mitarbeitern zu überwachen, sowie  Vorfälle zu melden, die als Bestechung oder Korruption angesehen werden könnten.

Beobachten Sie beispielsweise, wie sich die Ethik-Hotline Ihres Unternehmens oder Meldeformulare entwickeln.

Bitten Sie auch andere Abteilungen, die häufig mit dem Vertrieb zu tun haben, z. B. die Buchhaltung oder die Einkaufsabteilung, um Rückmeldung darüber, ob sie nach der Einführung des Schulungsprogramms zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption Veränderungen in der Kommunikation mit Kunden oder Lieferanten festgestellt haben.